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Poritaskoralle in unserem Aquarium. |
Liebe
Meerwasseraquarianerinnen und Aquarianer, ich begrüße sie heute ganz herzlich
zu meinem neuen post „Warum ist die Koralle blau?“.
Zunächst aber
möchte ich mich ganz herzlich für Ihr Interesse an meinem blog bedanken. Ich
freue mich, daß die Zahl der Leser immer
größer wird. Mein ganz besonderer Dank gilt heute den Aquarianerinnen und
Aquarianern in der Schweiz, sie bilden z.Z. die größte nationale Gruppe der
Besucher. Vielen Dank.
Mein heutiges
Thema beleuchtet die Frage, wieso ist die Koralle blau, mal von verschiedenen
Seiten:
1. Beleuchtung
mit hoher Kelvinzahl fördert die blaue Erscheinung der Koralle stark.
2. Bei
biochemischen Prozessen können Pigmente gebildet werden, die die Farbgebung
unterstützen, häufig erst unter UV-Licht sichtbar.
S 3. Farbgebende Spurenelemente.
An dieser Stelle
wird sich der Leser sicherlich die Frage stellen, wieso haben Spurenelemente
einen Einfluß auf die Farbigkeit? Ist ein Einfluß der Hauptelemente: Kalium,
Brom, Kalzium, Magnesium auf die Farbigkeit nicht viel wahrscheinlicher, zumal
sie in millionenfach höherer Konzentration im Meerwasser vorliegen?
Das Hauptmerkmal
der Spurenelemente im Vergleich zu den Hauptelementen ist nicht der Umstand, daß
sie in viel geringerer Form vorliegen, sondern liegt vielmehr in der Chemie
dieser Elemente.
Für die Hauptelemente Kalzium, Magnesium, Kalium ist die bevorzugte Form der chemischen
Bindung die Ionenbindung, also die Verbindung die ein positiv geladenes Kation
mit einem negativen Anion eingeht. Diese Art der Bindung liegt in den meisten
Salzen vor.
Die Anionen
Nitrat, Phosphat sind zusammengesetzte Anionen aus verschiedenen Atomen. Bei
Nitrat Sauerstoff und Stickstoff, bei Phosphat Sauerstoff und Phosphor. Hier wirkt zwischen den verschiedenen Atomen eine
Atombindung, also vereinfacht gesagt benutzen die Atome gemeinsame
Elektronenpaare die sie verbinden. Diese Art der Bindung ist äußerst stabil.
Und was machen
unsere Spurenelemente, die meisten Spurenelemente, wie z.B. Eisen, Nickel,
Kupfer, Kobalt sind chemisch gesehen, Nebengruppenelemente oder
Übergangselemente.
Diese Elemente
unterscheiden sich von allen anderen Elementen durch die Art der Bindung die
sie ausbilden. In “Fachchinesisch“ ist der Name hierfür koordinative, oder
einfacher Komplexbind. Eine solche Bindung entsteht, wenn sich ein Spurenelementkation
mit Partnern umgibt die negative Ladung haben. Das besondere an diesen
Komplexen ist, daß sie sich meist spontan bilden und eine ungewöhnlich
intensive Farbigkeit besitzen, blau, rot, grün etc. sind typische Farben.
Wenn ein
Übergangselement in das Korallengewebe der Koralle eindringt, kann hier, wenn
genügend Partner zur Verfügung stehen die negative Ladung tragen, eine Koordinative
Verbindung entstehen, die Farbigkeit der Korallen nimmt stark zu. Diese
Veränderung kann dabei sehr schnell eintreten, häufig sind schon nach einer
Dosierung der Spurenelemente Kobalt, Nickel, Kupfer Farbvertiefungen zu
beobachten.
Voraussetzung ist:
Ein Phosphat
armes Milieu, Phosphat nicht nachweisbar,
ein pH, der im
Tagesverlauf nicht über 8,2 ansteigen sollte
(Bei Einsatz von
Kalkwasser sollte die Dosierung von Spurenelementen
zeitlich und räumlich so weit wie möglich getrennt werden von der
Kalkwasserzugabe.)
Einsatz von
Kohlenstoffquellen, wie Pellets, Wodka /Bakterien reduziert die Menge an
Spurenelementen die der Koralle zur Verfügung stehen stark.
Anwendung von
Ozon, UV und Aktivkohlefilterung verringert ebenfalls die Spurenelement-konzentration
im Meerwasser.
Experimentieren
sie doch einmal selbst mit Dr. Pilz Trace Elements.
Ich wünsche ihnen
weiterhin viel Spaß beim schönsten Hobby der Welt „Meerwasseraquaristik“
Und sage tschüs bis
zum nächsten Mal am 26 Januar.
Ihr
Dr. Andreas Pilz
Für Ihre
Rückfragen: cp-products@t-online.de
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